THOMAS REDL - von schwelle zu schwelle ABGESAGT/VERSCHOBEN

Freitag, 20. November 2020 19:00 Uhr bis Sonntag, 20. Dezember 2020 19:00 Uhr

Vernissage am Freitag, 20. 11. 2020 um 19 Uhr

Vernissage am 20. 11. 2020

Ausstellungsdauer 21. 11. – 20. 12. 2020 

zur Ausstellung spricht Klaudia Stöckl mit Thomas Redl

Ausstellung kuratiert von Klaudia Stöckl


 

Die Ausstellung zeigt als zentrales Werk die Filminstallation von schwelle zu schwelle / from threshold to threshold, die 2009 entstanden ist und erstmals bei der Biennale Venedig 2009 gezeigt wurde. Diese Installation besteht aus einer Filmprojektion und einem flachen Wasserbecken, das mit schwarz gefärbten Wasser gefüllt ist. Der Film wird kopfüber an die Wand projeziert und spiegelt sich im davor stehenden schwarzen Becken, das als Black Mirror fungiert.

So beruht die Installation auf einem Wechselspiel von Projektion und Spiegelung. Die Bildsprache des Films sind verlangsamte, fast meditative Sequenzen aus unserem gegenwärtigen Lebensumfeld verwoben mit archaischen Motiven wie Kopf, Hand, Wasser, Himmel.

Parallel zur Filminstallation werden großformatige, monochrom schwarz nuancierende Leinwände gezeigt. Das Schwarz dieser Bilder korrespondiert mit dem opaken Schwarz des Beckens, und gemeinsam stellen sie einen in die Tiefe gehenden, undurchdringlichen Raum dar, der symbolisch auch das Unbewusste verkörpert. Im Lacan´schen Sinne könnten diese „schwarzen Räume“ den dritten Raum, das dritte Register darstellen – einen Raum, der nicht durch das Symbolische

(Wünsche) und nicht durch das Hierachische (Autorität) belegt ist, sondern in dem sich die Welt und das Selbst unmittelbar spiegeln und treffen. Ergänzt wird die Schau durch Papierarbeiten. Hier werden exemplarisch wichtige Werkzyklen

gezeigt wie zum Beispiel die Serie Artaud. Im Gesamten zeigt somit die Ausstellung einen Einblick in die künstlerische Methotik und Denkweise im Werk von Thomas Redl.

 

Als Jetztarchiv versucht die Arbeit ein raumzeitliches Kontinuum darzustellen, wo Vergangenes und

Zukünftiges in einer Zeitschleife zu einem „gegenwärtigen Moment“ verdichtet werden und somit der

Mensch als Präsenz in der Zeit, als Existenzspur sichtbar wird. Changierend zwischen Abstraktion und

Gegenständlichkeit, Fläche und Raum, Sprache und bildlicher Darstellung tauchen „Bilder der Erinnerung“

auf, die, wie aus Archiven des Gedächtnisses entnommen, individuelle wie kollektive Geschichte darstellen.

Thomas Redl, 2011