Ausstellungsarchiv 2012
Workshop mit Götz Bury
10. 03. bis 10. 03. 2012
11 bis 16 Uhr
In der verstärkten Ausrichtung als Kulturwerkstätte bietet die Galerie
für die Waidhofner KünstlerInnen, aber auch SchülerInnen einen
eintägigen Workshop mit Götz Bury. Die Ergebnisse, die angeregt durch
den Impuls im Lauf des Jahres entstehen sollen, werden im Dezember im
Ausstellungssaal gezeigt.
Beschränkte TeilnehmerInnenzahl
Anmeldung möglich unter 0676/512 1402
Programm
Götz Bury auf Youtube:
götz bury´s kochstudio, soho in ottakring 2009
götz bury - kochshow mak nite
Bruno Klomfar
24. 03. bis 22. 04. 2012
de.con.struct
Eröffnung am Freitag, 23. März 2012, 19 Uhr
Stadtgalerie, Oberer Stadtplatz 32, 3340 Waidhofen/Ybbs
Der Architekturfotograf Bruno Klomfar befasst sich abseits der Auftragsdokumentation zeitgenössischer Bauwerke mit dem Phänomen Baustelle.
Programm
Weitere Informationen zum Künstler und Fotografen Bruo Klomfar finden sie auf seiner Webseite: www.klomfar.com
À table!
05. 05. bis 03. 06. 2012
Mit gesellschaftspolitischen Aspekten des Essens befassen sich fünf Positionen zwischen Performance, Fotografie und Bildhauerei unter jenem Ruf, mit dem in Frankreich Zu Tisch gebeten wird.
mit Iris Andraschek, Ona B., Götz Bury, Markus Rössle, Christina Starzer
Eröffnung am 4. Mai 2012, 19 Uhr
mit einer Einführung von Johanna Zugmann (Journalistin und Studentin der Gastrosophie an der Universität Salzburg)
Kostenloser Shuttlebus Wien-Waidhofen/Ybbs und retour
Abfahrt Wien Westbahnhof, Felberstraßenseite: 16.30
Rückkehr: 24.00 Uhr
Anmeldung unter 0676/5121402
Programm
Wenn in Romanen des französischen Schriftstellers Honoré de Balzac das Personal der feinen Gesellschaft ankündigt, dass der Tisch gedeckt zum Essen bereit steht, heißt es: "Madame est servie." Nicht immer aber verfügt die Dame des Hauses über genügend Mittel, um auch tatsächlich die Familie versorgen zu können, etwa wenn wie in La Cousine Bette Baron Hulot über Wochen vergisst, seine Frau mit Haushaltsgeld auszustatten und stattdessen seine Maitresse mit einem üppiges Budget ausstattet, um seine Freunde auf das Opulenteste zu bewirten. Die Verteilung von Ressourcen im familiären Bereich ist bis weit ins 20. Jahrhundert vor allem patriarchalisch organisiert.
Die Ausstellung "À table", die von Theresia Hauenfels für die Stadtgalerie Waidhofen kuratiert wurde, befasst sich mit dem spannenden Feld, was alles auf den Tisch kommt, wenn man zum Essen gerufen wird. Die prekäre Lage - nicht nur von KünstlerInnen - wird dabei von Götz Bury, bekannt für seine skurrilen Kochshows, ebenso angesprochen, wie ONA B. in einer neuen Serie, die soeben in Istanbul entstand, gegen gesellschaftliche Missverhältnisse mit plüschig rot inszenierten Slogans wie Gier tötet! antritt. Mit Methoden der Verfremdung arbeitet Iris Andraschek, wenn sie familiäre Situationen mit Insekten nachstellt. In diesen Stillleben, die aus den Symbolen für die Vergänglichkeit des Irdischen in der klassischen Ikonographie, entwickelt sie eigenwillige Szenarien, die auch Spekulationen über das Fressen und Gefressen werden zulassen. Ein "Frühstücksdirektor" wird von Christina Starzer mit Gugelhupf in Szene gesetzt. Zwischen Askese und Schlaraffenland sind die Fotoarbeiten von Markus Rössle angesiedelt.
In der Schau können Erbsen ebenso gezählt werden wie Ausblicke mitten durch den Teller (und nicht nur über dessen Rand hinaus) möglich sind. Nahrungsmittel und ihre Zubereitung stehen zwar am Programm, vielmehr aber geht es um den gesellschaftliche Kontext, in dem gekocht und gegessen wird in wechselseitiger Wirkung. Die Journalistin Johanna Zugmann, die zur Zeit Gastrosophie an der Universität Salzburg studiert, führt bei der Eröffnung am 4. Mai in die Ausstellung ein.
Ma(h)lzeit. illustre.texte
01. 06. bis 01. 06. 2012
PRÄSENTATION
der Malakademie unter der Leitung von Pius Franc. Litzlbauer mit den SchülerInnen
Dallinger Theresa, Eichhorn Heidi, Eichhorn Anni, Höllmüller Anita,
Kummerlehner Doris, Lagler Magdalena, Linzer Christina, Lueger Anna,
Neunteufel Elena, Popp Markus, Streicher Lena, Weitzbauer Felix,
Wundsam Vanessa, Zebenholzer Moritz
und der Schreibakademie unter der Leitung von Evelyn Schlag und Peter Bubenik
mit den SchülerInnen
Bene Lisa, Freinhofer Daniel, Müller Simone, Papadelis Melina, Plappert
Sophie, Steinbacher Lydia, Stiegler Anna, Strasser-Kirchweger Rebecca
Begrüßung durch Kulturstadtrat Mag. Werner Krammer
Musikalisch begleitet von Helge Stiegler
Freitag, 1. Juni 2012, 19.00 Uhr
Robert Puczynski und Klaudia Stöckl
08. 06. bis 01. 07. 2012
Den Werkstoff Holz und seine Strukturen stellen Robert Puczynski (Skulpturen) und Klaudia Stöckl (Malerei) in den Mittelpunkt ihrer Gegenüberstellung.
Vernissage: Freitag, 8. Juni 2012, 19h
Begrüßung durch Stadtrat Mag. Werner Krammer
Zu den Werken spricht die Kuratorin Dr. Theresia Hauenfels.
Musikalische Begleitung durch Barbara Haider.
Programm
Robert Puczynski und Klaudia Stöckl
In der neuen Ausstellung der Stadtgalerie Waidhofen wird eine Gegenüberstellung zweier künstlerischer Positionen gezeigt, die sich mit unterschiedlichen Zugängen dem Thema Baum annähern.
Der polnische Bildhauer Robert Puczynski, der in Wien bei Professor Franz Xaver Ölzant an der Akademie der bildenden Künste studiert hat, arbeitet vorrangig mit Holz. Aus dem Werkstoff schneidet er vielgestaltige Kompositionen, die mit dem Moment des Durchblicks operieren und zugleich der Behandlung der Oberflächen große Aufmerksamkeit schenken. Die materialimmanente Maserung wird zum maßgeblichen farblichen Gestaltungselement. Doch nicht nur der Kern des Holzes interessiert den Bildhauer: mit Latexabformungen grober Baumrinden, Skins genannt, erzeugt er fließende plastische Körper.
Klaudia Stöckl, deren Atelier auf einem buccolischen Bauernhof in Allhartsberg liegt, ist mit großformatigen Papierarbeiten vertreten. Ihre Auseinandersetzung mit Natur manifestiert sich in starken, expressiven Bildern, die einen Spaziergang im Wald auf eine abstrakte Ebene transponieren. In erdigen Farbtönen gehalten, untersucht sie in Bildserien das Verhältnis von Farbmaterial und grafischen Strukturen. Wer sich mit ihr auf eine Entdeckungsreise durch die Terra Incognita (so der Titel der Reihe) begibt, erlebt subtile Farbzeichnungen.
Konkrete Berührungspunkte finden die AusstellungsbesucherInnen in der konzentrierten Form einer annähernd eckigen schwarzen Fläche: als Farbterrain bei Klaudia Stöckl und als Baumhaut bei Robert Puczynski. Die Ausstellung wird am Freitag, 8. Juni 2012, 19 Uhr im Rahmen des Ausstellungsprogramms von Kunstbank Ferrum - Kulturwerkstätte, musikalisch begleitet durch Barbara Haider statt.
Friedrich Cerha
19. 10. bis 18. 11. 2012
Einblicke
Eröffnung am Freitag, 19. Oktober 2012 um 19 Uhr
Begrüßung durch Kulturstadtrat Mag. Werner Krammer, zum Werk des Künstlers spricht der Direktor des Landesmuseums Niederösterreich Mag. Carl Aigner.
Ausstellung geöffnet von 20. Oktober bis 18. November 2012.
Öffnungszeiten:FR 16-19h, SA 10-13h, SO 15-18h.
Programm
In seinem Landhaus in Maria Langegg entstehen seit vielen Jahrzehnten Collagen und Malereien: Der zeitgenössische Komponist Friedrich Cerha, dessen Beschäftigung mit der bildenden Kunst u.a. durch die Freundschaft mit Karl Prantl verstärkt wurde, hat seine Bilder und Objekte bislang kaum der Öffentlichkeit gezeigt.
Bei der Werkschau steht das Spannungsfeld von Farbe und Linie im Mittelpunkt. Reliefartige
Oberflächen betonen die Plastizität der Kompositionen. Deren Strenge wirkt jedoch nie strikt, sondern scheint nahezu unmittelbar organisch gewachsen. Die Assemblagen lassen einen feinen Humor durchschimmern, der auch dem Werk Paul Klees zugrunde liegt. Die Vitalität der geometrischen Flächen ist erfrischend, die Farben sind kräftig und dennoch immer fein prononciert. Dass das umfangreiche bildnerische Werk von Friedrich Cerha bislang wenig gezeigt wurde einmal in Salzburg und einmal in Graz ist ein Grund mehr, in Waidhofen Auszüge der großen Serien kennen zu lernen.
Info zum Komponisten: http://www.friedrich-cerha.com
Rot-Bier Blau-Brot Gelb-Wurst
30. 11. bis 22. 12. 2012
mit Judith Brandstötter, Eva Grimus, Robert Haider, Alfred Koch, Stefan Kromoser, Pius Franc. Litzlbauer, Horst Marka, Ingrid Mühlbachler, Solomon Okporukhre, Herbert Petermandl, Günther Schafellner, Dagmar Schauer, Anita Schneider, Gudrun Schwarz, Klaudia Stöckl, Elfi Stummer, Josef Wieser
kuratiert von Theresia Hauenfels und Pius Franc. Litzlbauer
Eröffnung am Freitag, 30. November 2012, 19 Uhr
Stadtgalerie, Oberer Stadtplatz 32, 3340 Waidhofen/Ybbs
Begrüßung durch Kulturstadtrat Mag. Werner Krammer. Künstlergespräch zum Konzept der Ausstellung und des Buffets
Programm
Die letzte Ausstellung des heurigen Galeriejahres ist den KünstlerInnen aus dem Raum Waidhofen gewidmet. Bereits im März organisierte Kunstbank Ferrum Kulturwerkstätte als Impuls einen Workshop mit Götz Bury, bei dem das Verhältnis von Kunst und Essen aufgegriffen wurde. Mit der Schau Rot-Bier, Blau-Brot, Gelb-Wurst zeigen Judith Brandstötter, Eva Grimus, Robert Haider, Alfred Koch, Stefan Kromoser, Pius Franc. Litzlbauer, Horst Marks, Ingrid Mühlbachler, Solomon Okporukhre, Herbert Petermandl, Günther Schafellner, Dagmar Schauer, Anita Schneider, Gudrun Schwarz, Klaudia Stöckl und Elfi Stummer ihren Zugang zum Thema.
Die Koppelung von Farbe an Essbarkeit wird im Buch Food Design XL von Sonja Stummerer und Martin Hablesreiter ausführlich behandelt. Die Waidhofner KünstlerInnen haben sich für das Buffet zur Ausstellungseröffnung am 30. November etwas Besonderes ausgedacht. Ein kleiner kulturgeschichtlicher Rückblick beweist: schon bei den Babyloniern gab es Rotes Bier, aus reinem Malz. In der heutigen Zeit wird das Getränk mit Anthocyanen gefärbt: in Japan, wo die entsprechende Marke auch blaues und graues Bier vertreibt, beide mit Algenzusatz. Bei blauem Brot wird man weniger fündig, wenn man die Weiten des google-Universums durchforstet. Bei der Wurst wiederum erfährt man, dass Fußballfans aus dem Sauerland eine spezielle Idee hatten: als Reverenz an Borussia Dortmund in schwarz-gelb gehalten.
"Avec un pomme, je veux étonner Paris", das war die Idee des "Vaters der Kubisten", dem französischen Maler Paul Cézanne. Er wollte die Kunststadt mit einem Apfel in Erstaunen versetzen, um nicht - wie in manchen Übersetzungen - zu sagen "erobern". In welcher Farbe dieser gehalten war, sagt er nicht. Der Schatten der Frucht war in jedem Fall blau oder violett und das war zu Ende des 19. Jahrhunderts revolutionär genug. Mit opulenten Stillleben über kritische Illustrationen bis hin zur originellem Umwidmung einer Pizzaschachtel beweisen die TeilnehmerInnender Ausstellung, mit welchem Facettenreichtum in der Perspektive sie Speis und Trank in ein künstlerisches Format setzen.