Ausstellungsarchiv 2013

Black Box - White Cube

16. 03. bis 14. 04. 2013
mit Sébastien de Ganay, Marlene Hausegger, Katherine Hibbs, Sasa Karalic, Gabi Mitterer, Pichl Peter


Eröffnung am 15. März, um 18.30 Uhr
Begrüßung durch Stadträtin Beatrix Cmolik
zur Ausstellung spricht Theresia Hauenfels (Kuratorin)

Der Ausstellungsort, die Stadtgalerie Waidhofen, bildet durch ihre betont schwarz gehaltene Architektur, 1998 von Ernst Beneder realisiert, einen reizvollen Rahmen für künstlerische Positionen, die sich mit der geometrischen Form des weißen Würfels auseinandersetzen. Die Auswahl geht von Architektur-Fotografien über das Video zur Entstehung eines Landmarks bis hin zu konkreter Malerei und Skulptur.

Bild: Sébastien de Ganay

Programm

Ausgehend von einem Begriff, der für das Konzept steht, Kunst in einem weißen Raum zu präsentieren, greift die Ausstellung künstlerische Positionen auf, die sich mit der geometrischen Form des weißen Würfels auseinandersetzen. Der Ausstellungsort, die Stadtgalerie Waidhofen am Oberen Stadtplatz, bildet selbst durch ihre betont schwarz gehaltene Architektur von Ernst Beneder, vom Boden bis zu den Stahlstützen, einen starken Kontrast zu diesem Motiv. In der Systemtheorie steht die „Black Box“ für ein Objekt, dessen innerer Aufbau bzw. dessen inneres Verhalten vernachlässigt wird.

Mit der Auswahl der Arbeiten legt Kuratorin Theresia Hauenfels für den Ausstellungsraum, der seit 2012 wieder regelmäßig vom Verein Kunstbank Ferrum – Kulturwerkstätte bespielt wird, einen deutlichen Schwerpunkt auf einer Auseinandersetzung mit konkreten Tendenzen. Diese Kunstrichtung, die in einem Zusammenhang mit dem Konstruktivismus steht, aber im Gegensatz zu diesem sich naturwissenschaftlichen Komponenten (Mathematik, Untersuchung optischer Phänomente etc.) besonders verpflichtet sieht, befasst sich mit geometrischen Konstruktionen.

Sébastien de Ganay, der in Bad-Deutschaltenburg eine ehemalige Radiostation zu einem Wohnhaus mit Atelier umfunktioniert hat, lässt sich nicht auf eine Richtung festlegen. Sein experimenteller Ansatz erlaubt ihm, sich auf einem hohen Abstraktionsgrad mit dem Phänomen Wahrnehmung zu beschäftigen. Seine gitterartigen Skulpturen "Grids" interagieren zwischen räumlicher Dimension und Lesbarkeit von Oberfläche und Leerstellen. Doch auch die Frage nach der (Bedeutungs-)Schwer eines Kubus wird humorvoll in den Raum gestellt. Bei Marlene Hausegger, die in den Formen ihres Ausdrucks zwischen den Kanälen switcht und dabei dennoch unverkennbar ihre Handschrift hinterlässt, wird eine erhöhte Holzkiste zum Modell des "White Cube", der als Idee maßgeblich das Kunstgeschehen des 20. Jahrhunderts bestimmt hat. Die Künstlerin wird zudem eine Klebearbeit speziell für die Stadtgalerie vor Ort anfertigen.

Auf die rein formale Ebene führen zwei Positionen zurück. Die Malerin Gabi Mitterer aus Wolfsbach spannt über den Bildträger netzartige Strukturen: in Form von Farbstreifen, aber auch durch Stickarbeiten. Die im Ausstellungstitel aufgegriffene Dualität von Schwarz und Weiß kommt in ihren Werken besonders markant zum Tragen. Die Plastizität ihrer präzisen Raumkonstrukte erinnert an kristalline Gebilde. In seinem Frühwerk formuliert Peter Pichl (1934-2010) seine Analyse mathematischer Formeln in Reliefs und stelenartigen Objekten, die er vorwiegend in Gips realisiert. Die Segmentierung in einzelne Elemente, die er nach einem speziellen Rhythmus in den Vorder- bzw. Hintergrund treten lässt, ermöglicht eine Fortsetzung in Variablen.

Auf Spurensuche nach architektonischen Strukturen begibt sich die Filmemacherin und Fotografin Katherine Hibbs, die in Boulogne-Billancourt bei Paris lebt. Gerade in der gebauten Landschaft der letzten Jahre ist die Rückführung auf die banale „Kiste“ keine Seltenheit. Diesem Phänomen eine lyrische Komponente abzugewinnen, gelingt der französischen Künstlerin durch die Beleuchtung von Serialität. Der bosnische Künstler Saa Karalić zeigt ein Video mit dem Titel "Square", das sein gleichnamiges Land-Art-Projekt dokumentiert. Als Fortsetzung politischer Kunst unter neuen Vorzeichen wird der Natur eine geometrische Fläche eingeschrieben.

Die Fokussierung auf Themen, die im Zusammenhang mit Architektur stehen, ist der Kuratorin, die selbst in diesem Bereich als Autorin tätig ist, ein Anliegen und prägt auch das weitere Jahresprogramm 2013. Im September ist der Linzer Künstler Gregor Graf eingeladen, den Raum mit seinen Architekturfotografien installativ zu bespielen. Die "Black Box" birgt noch weitere Überraschungen. Dahinter zu kommen, bleibt spannend. Bis dahin kann man sich getreu dem Motto "Curiosity - What´s inside the cube" ganz dem gleichnamigen Computerspiel von Peter Molyneux verschreiben, das derzeit die Internetcommunity beschäftigt.

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Elisabeth von Samsonow - Erich Steininger

01. 06. bis 30. 06. 2013

Eröffnung am 31. Mai 2013, 19 Uhr

In der Gegenüberstellung von zwei Positionen, die ausgehend von klassischen Techniken im Material Holz arbeiten, befasst sich die Ausstellung mit Struktur und Körper.

Ausstellung geöffnet von 1. bis 30. Juni
Öffnungszeiten: FR 16-19h, SA 10-13h, SO von 15-18h
Stadtgalerie, Oberer Stadtplatz 32, 3340 Waidhofen/Ybbs

Programm

Klang und Rhythmus sind die beiden Leitmotive der Ausstellung, die am 31. Mai in der Waidhofner Stadtgalerie eröffnet. In der Gegenüberstellung der beiden Positionen Elisabeth von Samsonow und Erich Steininger werden zwei bedeutende Persönlichkeiten des niederösterreichischen Kulturgeschehens vorgestellt.

Elisabeth von Samsonow, die an der Akademie der bildenden Künste Wien Kulturanthropologie lehrt und in Hadres im Weinviertel an ihren großen Holzskulpturen arbeitet, stellt ihre neue Serie von Objekten vor, die zugleich als Klangkörper fungieren und die von Geigenbauer Cai von Stietencron besaitet wurde. Am Eröffnungsabend findet ihre Performance als „Transplant Parasonic Quantum Orchestra“ statt. Objekte mit Tierkopf sowie anthropomorphen Elementen (etwa einer herausgestreckten Zunge) erweitern das Spektrum ihrer bemalten Holzskulpturen, in der Archetypen sakraler Darstellungen immer schon eine wichtige Rolle eingenommen haben.

In den Arbeiten von Erich Steininger generieren dynamische Strukturen einen dem Künstler ureigenen Rhythmus. Der Künstler, über lange Jahre Leiter des Niederösterreichischen Dokumentationszentrums für moderne Kunst in St. Pölten, hat sein Grafikkabinett in Kirchbach bei Rapottenstein in einer ehemaligen Volksschule. In Waidhofen sind v.a. Kaltnadelradierungen sowie auch Monotypien zu sehen. Oftmals werden Ornamente eingebaut, die von alten Musterwalzen stammen. Farben werden als Akzent eingesetzt, tonangebend sind Strukturen, in denen „figurative Kürzel“ (so der Kunsthistoriker Florian Steininger) seriell auftreten und die sich zu narrativen Flächen entwickeln.

Eine expressive Formensprache liegt beiden Positionen zugrunde wie auch ein spezielles Interesse an ästhetischer Wirkung und symbolischer Funktion von Ornamentik. Dem Dialog von Elisabeth von Samsonow und Erich Steininger lässt sich ein indisches Sprichwort als Subtitel unterlegen: "Der Klang ist die Mutter der Natur, der Rhythmus ist ihr Vater."

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KünstlerInnenfest

10.07. bis 20.07. 2013

organisiert durch den Künstlerstammtisch Waidhofen/Ybbs
Summer painting
ab 17 Uhr

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Summer Painting

21. 07. bis 11. 08. 2013
organisiert durch den Künstlerstammtisch Waidhofen/Ybbs

mit Heidrun Anger, Eva Grimus, Robert Haider, Uwe Hauenfels, Josef Hofstetter, Alfred Koch, Stefan Kromoser, Wilfried Leitner, Pius Litzlbauer, Ingrid Mühlbachler, Herbert Petermandl, Günther Schafellner, Dagmar Schauer, Anita Schneider, Susanne Steinbacher, Anna Stummer, Elfi Stummer und Teresa Stummer

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Gregor Graf

07. 09. bis 29. 09. 2013

Eröffnung am 6. September, 19 Uhr

Begrüßung durch Kulturstadtrat Mag. Werner Krammer
Zur Ausstellung spricht Architekturjournalistin DI Isabella Marboe

Kostenloser Shuttlebus von Linz nach Waidhofen/Ybbs und retour: Abfahrt: 17h15 vor dem Hauptbahnhof (Haupteingang bei den Löwen, Maderer Reisen), Rückkehr ca. 23h15. Anmeldung erforderlich unter 0676 5121402

Programm

Die Ausstellungsreihe raumimpuls setzt den diesjährigen Architekturschwerpunkt in der Waidhofner Stadtgalerie mit einer Einzelausstellung von Gregor Graf. Der Künstler, der in Linz lebt und arbeitet, befasst sich in unterschiedlichen Medien mit architektonischen Strukturen und (Stadt)Landschaften. So vollzieht Gregor Graf etwa in der Serie von Zeichnungen „Dachstock“ den Wandel vom hölzernen Gerüst eines Dachstuhls bis hin zur Struktur eines Berges. Das überdimensionale Schwarz-Weiß Foto eines Berges wiederum wird in die strenge Geometrie des Ausstellungsraumes von Ernst Beneder der Stadtgalerie gesetzt und als in-situ Installation gezeigt. Erst im März war der oberösterreichische Künstler Artist in residence in der Schweiz, konkret in Bern, und wird noch im Herbst sein Stipendium des bm:ukk in Rom antreten. Der direkte Bezug, zu den Orten, die Gregor Graf besucht, fließt direkt in die Arbeiten ein, so findet man in der Ausstellung auch die fotografische Auseinandersetzung mit den Besonderheiten jener Häuser, die direkt an die Ybbs gebaut sind.

Die Beschäftigung des Künstlers mit Architektur zeigt sich auch mit dem immer wieder kehrenden Motiv des „Bausteins“, ob nun als Element einer Backsteinfassade wie segmentiert als Einzelobjekt: gezeichnet, fotografiert oder skulptural. Gregor Graf greift mit dem für ihn so charakteristischen genauen Blick die Dinge aus verschiedenen Perspektiven auf. Das Prozesshafte des Werdens und auch Vergehens von Bauwerken wird dabei dokumentarisch thematisiert, jedoch immer mit einem hohen Anspruch an die Gesamtkomposition in ästhetischer Hinsicht. Mitunter operiert Gregor Graf mit bewusster Überhöhung des fokussierten Objektes, nicht ohne jedoch, wo es dies braucht, auf eine ironische Brechung zu verzichten.

Den Künstler verbindet mit der Kuratorin der Waidhofner Ausstellung eine gemeinsame Publikation: Im Vorjahr erschien ein Architekturführer über Linz (1900-2011), Theresia Hauenfels war - wie auch Eröffnungsrednerin Isabella Marboe - Teil des AutorInnenteams, die Bilder zu den Bauten kamen allesamt von Gregor Graf.

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Karl Korab

12. 10. bis 03. 11. 2013

Eröffnung am 11. Oktober 19 Uhr
Begrüßung durch Kulturstadtrat Mag. Werner Krammer
Zur Ausstellung spricht Dr. Wolfgang Hilger (Kunsthistoriker)

Bei seiner Arbeit in seinem Atelier im niederösterreichischen Sonndorf befasst sich Karl Korab mit der Landschaft des Weinviertels und den charakteristischen Häuserzügen. In dieser kontinuierlichen Auseinandersetzung entwickelt der Maler Serien, die eine konsequente formale Handschrift tragen.

Programm

Mit Karl Korab zeigt die Stadtgalerie einen der renommiertesten österreichischen Künstler der Gegenwart. Sein Werk bewegt sich kontinuierlich um das Thema Landschaft. "Karl Korab ist ein Sehr von Landschaft" heißt es auf der website des Kunsthistorischen Museums Wien anlässlich der großen Werkschau des Künstlers im Jahr 1999.

1937 in Falkenstein geboren, studierte der Maler ab 1957 bei Prof. Sergius Pauser an der Akademie der Bildenden Künste in Wien. Bereits 1972 erhielt er den Kulturpreis des Landes Niederösterreich, zuletzt 2012 das Große Ehrenzeichen des Landes. Die intensive Arbeit über Jahrzehnte und ein konsequent gelebter Atelieralltag haben ein beeindruckendes Œuvre entstehen lassen. In der Waidhofner Ausstellung, die am 11. Oktober um 19 Uhr eröffnet wird und die im Waidhofner Augenarzt Dr. Peter Niederreiter einen großzügigen Unterstützer gefunden hat, sind vor allem aktuelle Werke aus den letzten beiden Jahren zu sehen.

Titel wie"Mond über den Scheunen", "Giebel", "Dächer" verweisen auf die besondere Auseinandersetzung mit dem Land und seinen autochthonen Bauformen. Seine Motive findet Karl Korab speziell im Weinviertel und Waldviertel, an der Grenze zwischen den beiden Regionen befindet sich sein Wohnort. In der für ihn so charakteristischen, ausdrucksstarken Bildsprache komponiert der Maler und Zeichner lyrische Verdichtungen des Gesehenen. Die einführenden Worte zur Ausstellung wird am 11. Oktober der Kunsthistoriker Dr. Wolfgang Hilger halten.

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Mobiliar im Blickfeld

09. 11. bis 01. 12. 2013

Christy Astuy, Christian Eisenberger, Johann Feilacher, Eva Hradil, Alex Kiessling, Aldo Lurgo, Dieter Matzalik, Florian Nährer, Olaf Osten, Michael Wegerer


Das Augenmerk der Ausstellung liegt auf der Sichtung von Sitzgelegenheiten im Arbeitsumfeld der einzelnen KünstlerInnen und ihrem Niederschlag im jeweiligen Werk. In ihrer Objekthaftigkeit stehen die Sessel - von der Beschränkung auf die eigenen vier Wände bis hin zum Gastatelier bei einem Auslandsaufenthalt - für eine persönliche Beziehung zu einem Möbelstück.

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Hauptsache

07. 12. bis 23. 12. 2013

Eva Grimus, Robert Haider, Josef Hofstetter, Alfred Koch, Stefan Kromoser, Wilfried Leitner, Pius Franc. Litzlbauer, Horst Marka, Ingrid Mühlbachler, Heidi Müller, Solomon Okpurukhre, Herbert Petermandl, Günther Schafellner, Gudrun Schwarz, Dagmar Schauer, Anita Schneider, Leo Schoder, Hedwig Finster, Klaudia Stöckl, Elfi Stummer

eine Ausstellung des Künstlerstammtisches Waidhofen

Eröffnung am 6. Dezember um 19 Uhr
Begrüßung durch Kulturstadtrat Mag. Werner Krammer
Zur Ausstellung spricht Theresia Hauenfels (raumimpuls)

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