ZUSAMMEN

Freitag, 04. April 2025 bis Sonntag, 04. Mai 2025

Marie-France Goerens, Alex Klein

Ausstellungseröffnung: Freitag, 4. April 2025 um 19 Uhr

Begrüßung: Klaudia Stöckl

Zur Ausstellung spricht Gustav Schörghofer, SJ

In der Ausstellung wird das malerische Werk der Künstlerin Marie-France Goerens und des Malers Alex Klein in einer spannenden Gegenüberstellung unter dem Titel ZUSAMMEN präsentiert.

Es ist ein Versuch zwei Positionen – eine malerische und eine konzeptionelle - unter der Auslotung der strengen Architekur des Raumes der Statdtgaleie raumimpuls und durch die Auflösung in der sensiblen und sehr sensorischen Bildsprache von Klein und Goerens in einer gemeinsamen Ausstellung auf einen Nenner zu bringen.

Der Titel der Ausstellung „ZUSAMMEN“ thematisiert Marie-France Goerens Auseinandersetzung mit dem Raum, der Linie, dem Ganzen und dem Fragment. Die Linie zerteilt den Raum in seine Fragmente. Der Raum kann ein Zimmer, ein Alltags-Objekt, ein Zeitabschnitt, ein Gedanke oder nur ein Stück Papier sein. Durch performative Eingriffe wie Falten, Reißen, Brechen oder Schneiden eines Ganzen entstehen Fragmente, die als Formelement in das Kunstwerk integriert werden. Das einzelne Fragment verliert dabei sein ursprüngliches Eigenleben, wird umgewertet und wird durch die spezifische Anordnung im Kunstwerk einer Ästhetisierung unterzogen.
„Ich betrachte das Fragment nicht als Unvollständigkeit oder Defizit sondern als ein Moment der Freiheit! Durch die Enthebung aus dem ursprünglichen Kontext ist das Fragmentierte nicht nur Teil eines Ganzen, sondern ein poetischer Raum, der über das Gewohnte hinaus neue Denk- und Gefühlsdimensionen eröffnet. In Anlehnung an Kurt Schwitters wird das Fragment nicht als Ausdruck von Verlust verstanden, sondern als eine positive Kraft, die im Prozess des Wiederaufbaus nach eigenen Regeln und in unabhängiger Form einen neuen Kontext erhält. Mein Anliegen ist es, das Ästhetische im Alltäglichen zu finden und dabei Materialien aus meinem unmittelbaren Umfeld zu verwenden. Ich vermeide die zielstrebige Geradlinigkeit und lasse mich im Prozess über irritierende Umwege führen. Jedes unvorhergesehene Erlebnis öffnet dabei neue Erfahrungsräume und ermöglicht eine Offenheit für Abweichungen und Ungeplantes, bislang Unverfügbares tritt zum Vorschein. Mich interessiert die ständige Bewegung, ich bevorzuge ungeschützte und freifließende Zustände. Der Prozess ist performativ.“ (Marie-France Goerens)

Marie-France Goerens, geboren 1969 in Luxemburg, lebt und arbeitet in Wien. 2009-2014 Studium an der Universität für Angewandte Kunst, Wien, Klasse Bildhauerei und Multimedia bei Prof. Erwin Wurm (Diplom) und 2013 Transarts, Skulpturinstitut bei Hans Schabus

Alex Klein schafft mit seiner Farbfeldmalerei den Anschein von Räumen, die vor allem durch das Zusammenspiel sorgfältig bearbeiteter, ineinander verschichteter Flächen und Schattierungen entstehen. Seine Haupt-Farben sind Weiß und Schwarz, Licht und Schatten.
Dazwischen bereichern alle nur erdenklichen Grautöne seine verhaltene Farbigkeit. Eine geheimnisvolle Intensität wie Intimität geht von seinen gebrochenen Farben aus, die durch die über und übereinander aufgetragenen und teilweise wieder abgeschliffenen Lasuren meditative Ruhe und zugleich flirrende Lebendigkeit suggerieren.
Obwohl seine Farbfelder in ihrer angedeuteten Geometrie mitunter mittels zarter Striche begrenzt werden, fließen die sich überlagernden Flächen harmonisch ineinander. Das Auge der BetrachterInnen sucht sich die ideale Räumigkeit, die freilich von Licht-Stimmung zu Licht-Stimmung schwanken kann. Die schwimmenden, frei interpretierbaren Grenzen, die dichte Leere der zweidimensionalen Raumillusionen, inspirieren zu bildüberschreitendem Weitersinnieren der erahnten Räumigkeit.
Dunkle Räumigkeit mit wenig Licht und sehr schemenhaften Begrenzungen stehen da Werken mit von Licht geradezu überfluteter Raumzeitlosigkeit gegenüber.

Alex Klein, geboren 1960 in Wien, lebt und arbeitet in Wien. 1976–1980 Studium an der Höhere Grafische Bundes-, Lehr- und Versuchsanstalt, Wien. 1980–1988 an der Akademie der bildenden Künste bei Prof. Wolfgang Hollegha, Wien


Ausstellungsdauer: 5. April - 4. Mai 2025

Fr 16 - 19 Uhr, Sa 10 - 13 Uhr, So 15 - 18 Uhr