Ausstellungsarchiv 2010

Skulpturen im Rothschildpark

07. 05. bis 20. 06. 2010
Körper Raum Volumen I

Vernissage: Freitag, 7. Mai 2010, 19h

im Park vor dem Rothschildschloss, Oberer Stadtplatz, 3340 Waidhofen/Ybbs

Eröffnung durch Kulturstadtrat Mag. Franz Hofleitner
Zur Ausstellung spricht die Kuratorin Dr. Theresia Hauenfels

mit Fabian Fink, Marianne Maderna, Markus Redl, Elisabeth von Samsonow

täglich, freier Eintritt
Rothschildpark, Schlossweg, 3340 Waidhofen/Ybbs
Programm

Die Arbeiten, die in Waidhofen an der Ybbs ab Mai im Rothschildpark zu sehen sind, knüpfen an die Traditionen der Darstellungen des menschlichen Körpers an, bilden aber vor allem einen aktuellen wie zeitgemäßen Umgang mit der Figuration ab.

Fabian Fink, dessen bevorzugtes Material Holz ist, weiß um die Möglichkeiten alter wie neuer Techniken und setzt sie gezielt ein. Eigens für Waidhofen entsteht ein silhouettenartiges Objekt, das die Kontur betont und trotz Flächigkeit als Körper sehr präsent ist. Der reduktive Ansatz von Marianne Maderna setzt die Beschäftigung mit dem Umriss fort. Die Künstlerin, die in Aggsbach-Dorf wie in Wien lebt, zeigt ein Ensemble grün leuchtender Plexi-Figuren, entrückt in einer Baumkrone. Paare werden zu doppelköpfigen Einzelwesen, die Personen in ihrer Bewegung zu einem Bild gefroren. Die skurril anmutenden Steinskulpturen des gebürtigen Klosterneuburgers Markus Redl sind voller Kontraste: auf der einen Seite die traditionelle Fertigungsweise mit Hammer und Meißel des Steinbildhauers, auf der anderen Seite ein konzeptueller Ansatz, der in unnachahmlicher Weise Charaktere hervorbringt, die ihresgleichen suchen. Kommentare in Handschrift, etwa am Sockel, ergänzen bzw. konterkarieren das abgebildete Motiv, konkret in Waidhofen die schöne Helene, wegen der der Trojanische Krieg ausgelöst wurde. Auch Elisabeth von Samsonow, Künstlerin und Kulturanthropologin, befasst sich mit mythologischen Wesen. Ihre expressiven Holzarbeiten, deren Oberfläche die Spuren des Schnitzens tragen, entstehen in der weitläufigen Scheune ihres Bauernhauses in Hadres, im Weinviertel. Mit der Ausstellung setzt Kuratorin Theresia Hauenfels den Schwerpunkt von raumimpuls fort, im öffentlichen Raum von Waidhofen/Ybbs zeitgenössische Kunst zu zeigen. Besucher des 5 Elemente Museum im Rothschildschloss, die auf dem Weg in die Ausstellung den Park queren, aber auch Eltern mit Kindern, die vom Stück Grün im städtischen Raum Gebrauch machen, können unmittelbar mit den Objekten in Dialog treten.
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Claudia-Maria Luenig im Rothschildschloss

03. 06. bis 04. 07. 2010

site-specific installation

am Beginn des Ausstellungsrundgangs im 5e-Museum

Rothschildschloss, Schlossweg 2, 3340 Waidhofen/Ybbs

Eröffnung am Mittwoch, 2. Juni 2010, 18.00 Uhr

Begrüßung durch Kulturstadtrat Mag. Franz Hofleitner

mit einer theoretischen Einführung von Dr. Theresia Hauenfels (Kuratorin)

Öffnungszeiten Di-So 10.00-17.00 Uhr

Programm
Wenn Claudia-Maria Luenig sich mit Räumen auseinandersetzt, reflektiert sie auf verschiedensten Ebenen die vorgegebenen Strukturen und setzt Anknüpfungspunkte zu den historischen und ästhetischen Schichten der Architektur. Das Bespielen eines White Cubes, in dem das Kunstwerk allein für sich steht, ist für die Künstlerin lange nicht so interessant wie die Interaktion, im Fall von Waidhofen/Ybbs sind dies zwei Nischen am Beginn des Ausstellungsrundgangs durch das 5e- Museum. Pointiert setzt die international tätige Künstlerin an diesen Ort ein Kleid, das sie aus transparenten Kabeln gehäkelt hat, in Szene. Der Körper bleibt abwesend, zu sehen sind die Hüllen.

Die Stofflichkeit ihrer Arbeiten ist ein wichtiges Element im skulpturalen Ansatz. Indem sie sich mit dem Handwerk des Häkelns auseinandersetzt, begibt sie sich in die Sphäre des traditionell „Weiblichen“, das technoide Material steht dazu in einem spannenden Kontrast.

Ausstellungskuratorin Theresia Hauenfels (Kunstbank Ferrum – Kulturwerkstätte) thematisiert im Rahmen des Jahresprogramms von „raumimpuls“ den Körper im Raum, wie auch aktuell an den figurativen Positionen im Rothschildpark zu sehen ist. Die Installation im Rothschildschloss setzt nun diesen Ansatz fort, in Kontext mit der Architektur von Hans Hollein.


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Skulpturen im Rothschildpark

07. 08. bis 26. 09. 2010
Körper Raum Volumen II

mit
Sini Coreth
Robert Puczynski
Christian Ruschitzka
Kurt Spitaler

Eröffnung am 7. August, 18.30 Uhr

Rothschildpark, Schlossweg, 3340 Waidhofen/Ybbs.
Eintritt frei, öffentlich zugänglich bis 26. September 2010

Während im Frühsommer die Figur als solche im Mittelpunkt der Ausstellung von Skulpturen im Rothschildpark darstellte, vollzieht sich in der aktuellen Schau, die am Samstag 7. August um 18.30 eröffnet wird, ein deutlicher Abstrahierungsschritt, wenn auch in einer Arbeit in gewisser Weise eine Übergangsposition zu erkennen ist.

Programm
Die Säule von Kurt Spitaler, die über ihre stachelige Oberfläche aus Kabelbindern eine ungewöhnliche Außenhaut trägt, basiert auf einer Konstruktion aus schwarzen Baueimern aus Kunststoff. Deren Formen ergeben in der Montage ein sich verengendes und darauf folgend sich erweiterndes Moment. Somit entsteht in gewisser Weise eine „Wirbelsäule“, die durchaus in ihrem geometrischen Prinzip mit den Figurationen von Joannis Avramidis das Segmenthafte teilen, jedoch im Sinne eines erweiterten Skulpturenbegriffs mit der Neuinterpretation in der Materialwahl. Unter dem Begriff „Körper – Raum – Volumen“ hat die Waidhofner Kuratorin Theresia Hauenfels im Rahmen der Ausstellungstätigkeit von raumimpuls (Kunstbank Ferrum – Kulturwerkstätte) Positionen ausgesucht, die sich mit dem plastischen Volumen auseinandersetzen. Christian Ruschitzka, der die Werkstätte für Industriedesign an der Universität für Angewandte Kunst leitet, hat das Verpackungsmaterial von Computern zum Anlass genommen, sich mit dem Thema des Zwischenraums auseinanderzusetzen. Die Styroporteile, die im Karton die elektronischen Objekte schützen, wurden von ihm in Metall gegossen. Durch den Materialwechsel wird das Weiße, Bröselige des Styropors plötzlich zur gewichtigen Form, die sich einer funktionalen Zuordnung entzieht, kennt man den Zusammenhang nicht. Diese Objekte werden auf einem Tisch platziert, wodurch nochmals ein Bedeutungsbruch stattfindet und das, was ursprünglich dem Transportschutz dient und im Alltag einen Hohlraum füllt, zum Objekt erhöht. Mit dem „Raum dazwischen“ befasst sich auch Robert Puczynski in seinem Objekt mit metallisch schimmernder Oberfläche, unter der sich ein Polyesterguss befindet. Der „Block“, wie der Künstler die Arbeit nennt, erlaubt zahlreiche Durchblicke, die sich kunstvoll überlagern. Die Hohlräume erzeugen spannungsvolle räumliche Situationen, dennoch bleibt der „Block“ als solcher erhalten und bildet ein unverrückbares Massiv mit scharfen Kanten und einer präzise geschnittenen Oberfläche, darum auch der Titel der Serie: „Cut“. Der Schroffheit gegenüber steht die Arbeit von Sini Coreth, die einen Baum mit einem Schlauch umwickelt, der mit dem Erdreich verbunden ist und das Absaugen während einer „Operation“ versinnbildlicht. Die ölbefleckten OP-Handschuhe mahnen an eine der größten Umweltkatastrophen, die im Sommer 2010 die Welt erschüttert hat. Dennoch kann sich zwischen den Windungen immer wieder der selbstreinigende Prozess der Natur durchsetzen, Blätter sprießen nach.

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Geometrische Abstraktion /Heidrun Anger

08. 08. bis 29. 08. 2010

Eröffnung am 7. August 2010 um 19.30

Sammlung Urban
Weyrer Straße 22, 3340 Waidhofen/Ybbs

Fr 14 - 18 Uhr
Sa - So 10 - 12 Uhr

Programm
Das Werk von Heidrun Anger hat viele Facetten. Dennoch gibt es eine Grundlinie, an der sich, wie an einem Faden, den man in eine Zuckerlösung hält, Kristalle bilden. Formaler Kern des künstlerischen Schaffens der Waidhofner Künstlerin ist die geometrische Abstraktion, die in unterschiedlichen Abstufungen zutage tritt. Für die Ausstellung in den Gewölben des Kunstsammlerpaares Urban in der Weyrer Straße, die am 7. August im Anschluss an die Eröffnung im Rothschildpark ihre Pforten öffnet, hat Theresia Hauenfels eine Werkschau zusammengestellt, bei der die Kuratorin und Kulturwissenschafterin großen Augenmerk auf bisher unveröffentlichte Bilder der letzten Jahre gelegt hat, aber ebenso neue Arbeiten zu sehen sind.

Das Gesehene, die Eindrücke vieler Reisen, verarbeitet Heidrun Anger niemals 1:1 in Momentaufnahmen, vielmehr verdichtet sie ganze Erinnerungssequenzen, die sie – so scheint es – als inneren Film abspeichert, zu einem Bild, das sowohl den Windstoß des Segels, wie das Schäumen des Wassers aufgreift und dabei dem Betrachter das Gefühl vermittelt, mitten im Geschehen zu sein, und das alles, ohne das Boot oder das Meer als solches abzubilden. Tatsächlich sieht man, reduziert auf Flächen, geometrische Formen, die dynamisch zu einander in Beziehung gesetzt sind. Die Intensität der Farben erzeugen jene emotionale Dichte, die den Bildern von Heidrun Anger zu eigen sind.

Egal ob im großen oder im kleine Format: die Malerin beherrscht ihr Terrain. Mit Schwung und dann wieder konzentrierter Strenge arbeitet Heidrun Anger sich an großen Serien ab und beweist immer wieder aufs Neue, wie viel Schaffenskraft in ihr steckt. Der retrospektive Blick auf frühere Arbeiten soll weniger Entwicklungslinien aufzeigen, als vor allem Kontinuitäten aufdecken. Das Vegetabile hat ebenso seinen Raum wie strenge, mathematisch anmutende Kompositionen, fächert sich in den Polaritäten doch ein polyvalenter Zugang auf, der sich dennoch immer um einen Angelpunkt dreht: abstrahierte Formulierung von Natur, die sich in Proportion, Struktur und Farbe auf der Bildebene manifestiert.

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Martin Pohl, Kristallsaal

19. 09. bis 29. 10. 2010

im Rahmen des Festivals Projekt: natur bespielt Martin Pohl im Vorfeld der Aufführung die Wände des Kristallsaals

Termine:
29.Oktober 19.30 Uhr
La Donna del lago - Das Fräulein vom See
Ein Mozart und Rossini Recital

19. September 18.00 Uhr
Konzerts von Baiba Skride /Lauma Skride

Rothschildschloss, Schlossweg 2, 3340 Waidhofen/Ybbs

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Figur im Raum

06. 11. bis 05. 12. 2010

Eröffnung am 5. November 2010, 19 Uhr

Rathaus, Oberer Stadtplatz 28

3340 Waidhofen/Ybbs

mit Judith Brandstötter, Karin Eisler, Eva Grimus, Thomas Hof, Pius Litzlbauer, Horst Marka, Ingrid Mühlbachler, Willi Noelle, Herbert Petermandl, Rudolf Scheer, Anita Schneider, Ingrid Sonnleitner, Klaudia Stöckl, Elfi Stummer


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